Zwischen Religion, Biologie und Politik – Die Europäische Ärzteaktion

Die Europäische Ärzteaktion in deutschsprachigen Ländern e.V. ist eine konservative Vereinigung von Ärzten, die sich gegen Abtreibung einsetzen. Das Thema Abtreibung hat die Politik, die Gesellschaft und die Religion schon immer polarisiert. Befürworter und Gegner befinden sich nach wie vor im Streit darüber, ob und wann eine Abtreibung gerechtfertigt ist. Ist ein Embryo schon ein Mensch oder nur eine Ansammlung von Zellen? Ist ein Abort nach sexuellen Straftaten oder bei einer möglichen schweren Behinderung des Kindes gerechtfertigt? Fragen, auf die es keine eindeutige Antwort gibt.

Die Europäische Ärzteaktion entstand 1975 als eine der ersten bundesweiten Organisationen von Abtreibungsgegnern, zu deren Mitgliedern Mediziner und Nichtmediziner gehören. Sie ging aus einer Kampagne gegen Abtreibung mit dem Namen Aktion Ulm 70 hervor.

In den 1970er Jahren verknüpfte die Europäische Ärzteaktion ihre christlich motivierte Ablehnung der Abtreibung mit einer Befürchtung, dass diese auch Gefahren für die Zukunft des deutschen Volkes habe. In der Diskussion zum Paragrafen 218 wandte sich die Europäische Ärzteaktion gegen eine mögliche Liberalisierung der gesetzlichen Regelungen zur Abtreibung. Noch heute ist das Ziel der Vereinigung, "die Achtung des menschlichen Lebens vom Beginn der Zeugung bis zu seinem natürlichen Tod in allen medizinischen und gesellschaftlichen Bereichen zu fördern."